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DTTL: Fuldas starker Play-Off-Auftritt in Düsseldorf

(ro). Das Halbfinalrückspiel zwischen Borussia Düsseldorf und dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell fand nach dreieinhalb Stunden in Rekordmeister Düsseldorf, der in den Finalspielen gegen Ochsenhausen am 31.5. und 7.6. steht, einen glücklichen Sieger. Fulda hielt beim 2:3 gut dagegen und hätte sogar gewinnen können - speziell Robert Svensson konnte gegen Christian Süß beste Siegchancen nicht nutzen. Bei den Gästen kam Spielertrainer Qingyu Meng (Foto) zum Einsatz, der sein Team vor 850 Zuschauern sogar mit 1:0 in Führung brachte. Zudem punktete Wang Xi für die Osthessen.

Borussia Düsseldorf - TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:2

Bei beiden Teams pausierte jeweils der populärste Spieler. Der Odenwälder Topstar Timo BOLL auf Düsseldorfer Seite sowie der an Rückenproblemen laborierende Jan-Ove WALDNER bei Fulda sind bekanntlich angeschlagen. Im ersten Match standen sich die beiden Reservisten im Linkshänderduell gegenüber. Der nach Jülich wechselnde Marcos FREITAS, der mit den trockenen, ansatzlosen Kurznoppen-Angriffsschlägen seines Gegners nicht gut zurechtkam, unterlag Gästespielertrainer Qingyu MENG (Foto) in vier Sätzen (14:12, 9:11, 6:11, 8:11). MENG gewann damit erstmals seit dem 20.04.2008 wieder ein Einzel in der DTTL.

Auch wenn Düsseldorfs Endspieleinzug aufgrund des glatten 3:0 aus dem Hinspiel bereits feststand - bei eventueller Spielegleichheit hätte die bessere Punktrundenplatzierung zugunsten des deutschen Rekordchampions entschieden -, hofften die 850 Zuschauer im Tischtennis-Zentrum auf eine kurzweilige Partie mit ansehnlichen, spannenden Matches.

Und einiges wurde bereits im nachfolgenden Spiel des Weltranglistendreizehnten Dimitrij OVTCHAROV gegen Fuldas Abwehrass WANG Xi geboten, in dem "Dima" zum 1:1-Pausenstand ausgleichen konnte. Die Fans sahen tolle Ballwechsel und einen glänzend aufgelegten OVTCHAROV, der sich in den ersten beiden Sätzen mit 16:14 und 11:6 behauptete. In Durchgang drei dominierte der hagere Chinese beim 11:8, der auch den vierten Satz knapp zu seinen Gunsten entscheiden konnte (13:11). Doch dann hatte wieder der deutsche Nationalspieler die Nase vorn, der mit 11:7 den Satz und damit auch das Match gewann.

Im dritten Einzel standen sich Christian SÜß und Robert SVENSSON gegenüber. Der rotblonde Westfale setzte sich im ersten und dritten Satz jeweils mit 11:7 durch, Fuldas schwedischer Linkshänder im zweiten mit 11:9 und im vierten knapp mit 14:12 - nach 4:10-Rückstand (!). Das spannende und auch spielerisch ansprechende Match fand ein kurioses Finale, in dem SÜß fünf Matchbälle SVENSSONS abwehrte und noch mit 12:10 die Oberhand behielt.

Und weiter ging es mit interessanten Tischtennis-Darbietungen: Marcos FREITAS hielt in seinem womöglich letzten Einzel im Borussia-Trikot gegen WANG Xi besonders anfänglich gut mit, konnte aber eine 1:3-Niederlage nicht verhindern (9:11, 11:9, 8:11, 6:11).

Das Doppel musste folglich die Begegnung entscheiden. Dort standen sich OVTCHAROV/SÜß und MENG/SVENSSON gegenüber. Interessante und nicht ganz alltägliche Konstellation: zwei Rechtshänder gegen zwei Linkshänder. Die Düsseldorfer Rechts-Rechts-Kombination behauptete sich mit 3:1 (12:10, 6:11, 11:7, 11:8) und holte den entscheidenden Zähler zum knappen Gesamtsieg für Titelverteidiger Borussia Düsseldorf.

Dimtrij Ovtcharov (Düsseldorf) konnte der kurzweiligen Begegnung einiges abgewinnen: "Heute hatten wir zum ersten Mal in dieser Saison keinen Druck, nachdem wir ja schon das Finale erreicht hatten. Dennoch wollten wir und auch Fulda den Zuschauern etwas bieten, und das ist uns glaube ich gelungen."

Auch TTC-Chef Stefan Frauenholz gefiel, was er gesehen hatte: "Wir können zufrieden sein. Das war ein würdiges Play-Off-Halbfinale und ein würdiger Saisonabschluss."

In der Tat boten beide Mannschaften den Zuschauern in der Halle und an den Computermonitoren - die Partie wurde auf www.DTTL.tv live übertragen - einiges. Die Spieldauer betrug immerhin solide dreieinhalb Stunden und das Niveau war gut bis sehr gut. 11:11 Sätze und 223:223 Bälle in der Gesamtaddition demonstrieren, wie eng es in Düsseldorf tatsächlich zuging.

Fulda macht seine Ankündigung nach dem Hinspiel wahr, in Düsseldorf nochmals alles zu geben, um sich mit einem günstigen Ergebnis aus der Meisterschaftsentscheidung zu verabschieden. Man verkaufte sich teuer und bewies, dass man am 15. Mai in der aus allen Nähten platzenden Esperantohalle unter Wert geschlagen wurde. Überhaupt überwiegt in der Rhön die Zufriedenheit nach einer insgesamt erfolgreichen Saison. Nach miserablem Start hatte das Team zum Ende hin immer überzeugender aufgespielt und sich noch die Play-Off-Teilnahme gesichert. Dort schaffte man es erstmals in der Klubgeschichte, die geräumige Esperantohalle bis auf den letzten Platz zu füllen und der osthessischen Bischofsstadt ein hochkarätiges Sportevent zu bescheren. Erstmals gelang es auch, Rekordmeister Düsseldorf in einem Meisterschaftsspiel zu bezwingen. Bei der ersten Champions-League-Teilnahme überhaupt verpasste man zudem nur knapp den Sprung ins Viertelfinale und schlug unter anderem Gruppensieger Bogoria Grodzisk. Folglich verabschiedete man sich erhobenen Hauptes und nicht ohne Stolz aus der Saison und visiert 2009/10 mit unverändertem Kader und ohne übermäßigen Erfolgsdruck noch ein wenig höher gesteckte Ziele an.

Das DSF zeigt am Montag (17:00-17:30 Uhr) die Highlights der Begegnung.

Dr. Stephan Roscher (Text & Fotos)

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