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Sonstiges  

Spaß mit Schläger und Bratpfanne

Milan Orlowski und Jindrich Pansky bieten Unterhaltung mit Können und Humor – 150-Jahr-Feier der TSG Wieseck

Von Uwe Weichsel

Manchmal macht die Arbeit richtig Spaß. Zum Beispiel wenn einem der Auftrag zuteil wird, über die „beste Tischtennisshow der Welt“ zu schreiben. Die boten am Sonntag in der Wiesecker Sporthalle Milan Orlowski und Jindrich Pansky. Mangels Vergleichen lässt sich zwar nicht belegen, ob die beiden ehemaligen Weltklassespieler aus Tschechien tatsächlich die beste Show zeigen oder ob es in Anlehnung an eine Süßigkeiten-Werbung nur die „wahrscheinlich beste Tischtennisshow der Welt“ ist. Sicher ist allerdings, dass Orlowski und Pansky mit ihrem großen spielerischen Können und viel Humor die etwa 150 Zuschauer in Wieseck hervorragend unterhalten haben.
Häufig setzten die beiden bei ihren Ballwechseln die Ballonabwehr ein. Dabei verließ meist einer die Box und spielte hinter der Bande oder sogar auf der Tribüne weiter. Einmal wechselten sie währenddessen auch die Seiten. Bei einer anderen Gelegenheit sprang Milan Orlowski auf den Tisch und spielte dort, bis ihm sein Gegenüber den Ball zwischen den Knien durchschoss und so den Punkt machte. Dies zeigt, dass Schiedsrichter Oliver Oßwald es eigentlich über die gesamte Spielzeit hinweg mit der Regelauslegung nicht so genau nehmen durfte. Auch bei den verwendeten „Schlägern“ musste er Nachsicht walten lassen, obwohl sich Orlowski und Pansky stets bemühten, deren „Zulässigkeit“ nachzuweisen. Dazu prangte der Aufkleber einer bekannten Tischtennismarke auf verschiedenen Küchenutensilien (Bratpfanne, Schnitzelklopfer, Schneidebrett), die alle erstaunlich viel „Schnitt – lauch“ ins Spiel brachten. Ein Mini- und ein Riesenschläger sowie ein Schuh und ein Hocker, alle selbstverständlich „zugelassen“, kamen ebenfalls zum Einsatz. Den Hocker platzierte Milan Orlowski auf seiner Seite des Tisches und ließ Jindrich Pansky dagegen allein weiterspielen. Dazu sagte Pansky: „Er spielt viel besser als du.“
Überhaupt frotzelten die beiden Könner gerne übereinander, wobei oft die nicht mehr ganz so sportliche Figur des jeweils anderen zur Sprache kam. Der Satz „Du mit deinem dicken Bauch“, war des Öfteren zu hören. Dass sie trotzdem noch immer flott auf den Beinen sind, beweisen Orlowski und Pansky nicht nur in ihrer Show, sondern auch als aktive Spieler. Jindrich Pansky, der demnächst 52 wird, hat in der vergangenen Runde im hinteren Paarkreuz des Zweitligisten Post SV Mühlhausen eine Bilanz von 13:7 Spielen erreicht. Für den gleichen Verein geht Milan Orlowski, dem im September der 60. Geburtstag bevorsteht, an die Platte. Zuletzt kam er nicht zum Einsatz, dafür agierte er in der Saison 2010/11 noch in der 2. Liga und der Regionalliga. Hier wurde er mit seinem Club auch beim NSC Watzenborn-Steinberg vorstellig, musste damals aber Marcin Kubiak und Fabian Moritz klar den Vortritt lassen.
Der NSC spielte auch in Wieseck eine Rolle. Die Watzenborner Bundesliga-Damen Angelina Gürz und Désirée Czajkowski standen bereit, um mit jenen Kindern zu spielen, die zuvor an einem originellen Tischtennis-Schnupperparcour teilgenommen hatten. Als die Kinder sahen, wie sich Gürz und Czajkowski warmspielten, mussten sie sich allerdings ein wenig überwinden, um ihnen später gegenüberzutreten. Keinen Mut machen musste man Jindrich Pansky, der im „Vorprogramm“ zur großen Show gegen Désirée Czajkowski antrat. Danach bekam es Milan Orlowski mit Pascal Pausch von der TSG Wieseck zu tun.
Insgesamt durfte sich Rainer Jöckel, Tischtennis-Abteilungsleiter der TSG Wieseck, über eine gelungene Veranstaltung freuen. Den Anlass dafür bot die 150-Jahr-Feier des Gesamtvereins, dessen andere Abteilungen den Reigen der Feierlichkeiten fortführen werden. Die „ganz sicher beste Tischtennisshow der Welt“ bildete dazu einen schönen Auftakt.

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