Von Norbert Englisch
Die Hessischen Tischtennis-Einzelmeisterschaften der Damen und Herren in Lauterbach hatten einige Überraschungen zu bieten – an zweien waren heimische Nachwuchs-Asse beteiligt: Adam Janicki (Heuchelheim/TTV Stadtallendorf) verhinderte durch einen zumindest in der Höhe überraschenden 4:1-Sieg im Halbfinale über Christian Schneider (TuS Kriftel), der im Gruppenspiel den Topfavoriten Fan Bo Meng (TTC Fulda-Maberzell) geschlagen hatte, ein erneutes Aufeinandertreffen von Meng und Schneider im Endspiel. Im Finale besaß der Heuchelheimer gegen Meng allerdings keine Chance. Sehr überraschend kam auch der Gewinn der Bronzemedaille im Doppel für Céline Kreiling (TTC Wißmar/Q-TTR 1659) mit Partnerin Vicky Jöckel (TTG Vogelsberg/Q-TTR 1654) durch den 3:1-Sieg im Viertelfinale über das mit 426 TTR-Punkten höher eingestufte und an Position zwei gesetzte Doppel Busemann/Heeg (TSV Langstadt/DJK Münster; 1919 bzw. 1820). Bei den Damen starteten 16 Spielerinnen zuerst in vier und bei den Herren 24 Teilnehmer in sechs Vorrundengruppen im System »jeder gegen jeden«. Die beiden Ersten jeder Gruppe qualifizierten sich für die anschließende K.-o.-Runde, in der auf vier Gewinnsätze gespielt wurde. Die Doppelwettbewerbe wurden über drei Gewinnsätze vollständig im K.-o.-System ausgetragen.
Für Céline Kreiling (TTC Wißmar) war im Einzel nicht viel drin, gegen Gruppensiegerin Gaia Monfardini (Staffel) gab es eine 0:3-Niederlage. Besser lief es gegen Heeg (DJK Münster) mit einem Satzgewinn. Gegen Hartmann (TTC Bottenhorn) schien nach einer 2:0-Führung gar ein Sieg möglich. Mit 3:11 ging dann jedoch das Match im fünften Satz zugunsten der Bottenhornerin aus. Im Finale standen Anne Bundesmann (Langstadt) und Monfardini, die einen 0:3-Rückstand auf 2:3 verkürzte, ehe Bundesmann den Deckel auf die Meisterschaft machte. Offenbar mächtig unterschätzt wurden Vicky Jöckel/Céline Kreiling (TTG Vogelsberg/TTC Wißmar) von den an Position zwei gesetzten Sonja Busemann/Anna Heeg (TSV Langstadt/DJK Münster), was mit einer 1:3-Niederlage bestraft wurde. Jöckel/Kreiling verloren im Halbfinale dann gegen Wilferth/Hartmann (TSV Höchst/TTC Bottenhorn) mit 0:3, konnten sich aber über die Bronzemedaille freuen.
Ohne Erfolgserlebnis mussten Dennis Grötzsch und David Malaika (NSC Watzenborn-Steinberg) die Heimfahrt antreten. In den Gruppenspielen gelang den beiden Watzenbornern jeweils nur ein Satzgewinn, und auch im Doppel kam für Grötzsch mit Partner Fischer (TSC Freigericht) und Malaika mit Partner Dürr (TG Obertshausen) das Aus in der ersten Runde.
Dagegen sorgte Adam Janicki (TTV Stadtallendorf) bereits in seiner Gruppe für eine Überraschung, als er Surnin (TG Obertshausen), der über einen 100 Punkte höheren TTR-Wert verfügt, eine 2:3-Niederlage beibrachte. Da in einer anderen Gruppe Topfavorit Meng (Maberzell) sensationell dem Krifteler Christian Schneider unterlegen war, mussten im Viertelfinale bereits die erwarteten Finalisten Meng und Xu (TTC Seligenstadt) gegeneinander antreten. Meng setzte sich erstmals gegen Xu mit 4:2 durch, im Halbfinale gestattete Meng dem Obertshausener Mähner dann nur einen Satzgewinn. Janicki traf als Gruppensieger im Viertelfinale auf T. Schneider (TuS Kriftel), den er nach hartem Kampf mit 4:3 und 11:6 im siebten Satz besiegte. Im Halbfinale bekam es Janicki dann mit dessen Bruder Christian (ebenfalls Kriftel) zu tun, dem er mit einem 4:1 den Eintritt in das Endspiel vermasselte. Gegen Meng war der Überraschungs-Vizemeister im Finale allerdings chancenlos.
Im Doppel startete Janicki mit seinem Stadtallendorfer Vereinskameraden Schmitt. In der ersten Runde wurden Fischer/Grötzsch (TSC Freigericht/NSC Watzenborn-Steinberg) aus dem Turnier geworfen, im Kampf um eine weitere Medaille unterlag das TTV-Duo jedoch den späteren Überraschungssiegern Surnin/Mähner (TG Obertshausen) mit 1:3. Gegen die favorisierten Xu/Meng übertrumpften Surnin/Mähner einen 3:9-Rückstand im ersten Durchgang und holten sich mit zweimal 11:9 die Hessenmeisterschaft im Doppel. Neben der Silbermedaille bedeutete die Vizemeisterschaft für Adam Janicki auch gleichzeitig die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften vom 2. bis 4. März in Berlin.