Bericht 2010
Lob von höchster Stelle für das Kreis-Leistungszentrum
Seit acht Monaten trainieren die besten Spieler/innen in Langenselbold – Trainer-Quartett stellt Arbeit vor.
Sie werfen sich mit viel Hingabe das Frisbee zu. Es wird gelacht. Die Freude ist unübersehbar. Die 28 Kinder und Jugendliche des Kreisleistungszentrums im Tischtenniskreis Main-Kinzig haben in der Käthe-Kollwitz-Schule in Langenselbold richtig viel Spaß. Diese Aktion gehört zum Aufwärmprogramm der vier Trainer Alexander Franz und Tobias Lukas (Aufbaugruppe), Christian Lay sowie Markus Rubald (Leistungsgruppe). Dann ein lauter Hinweis von Tobias Lukas. „Stellt euch bitte zum Gruppenbild auf“. Alle gehorchen sofort.
Landrat Erich Pipa, der einen Scheck für die Leistungszentrum mitgebracht hatte, sieht und hört das. „Können sie mal zu meinen Enkeln kommen, die hören nämlich nicht immer auf mich. Aber sie haben das wohl im Griff“. Alle lachen. Ein besseres Kompliment kann es gar nicht geben. Pipa war auch gekommen, um sich die neuen T-Shirts der Talente anzusehen. Alle 28 Teilnehmer des Leistungszentrums trainieren mit diesen Unikaten. Auf jedem steht der persönliche Vorname. Und das Wappen des Main-Kinzig-Kreises ist auch zu sehen.
Seit einem Jahr ist das Tischtennis Kreisleistungszentrum übrigens in Langenselbold beherbergt. Davor wurden die jungen Talente aus dem Main-Kinzig-Kreis in Gelnhausen und Niedergründau ausgebildet. Als Konkurrenz zu den 55 Vereinen sehen die Verantwortlichen dieses Leistungszentrum aber nicht. Christian Lay: „Die jüngeren Spieler/innen können den Sprung in den Landes-Bezirksstützpunkt (Zwischenstufe zum HTTV-Kader) in Maberzell schaffen und die Älteren werden von uns für die Verbandsrunde der Erwachsenen fit gemacht“. Die meisten spielen schon in der Bezirksober- oder Verbandsliga.
Christian Lay erklärte im Gespräch den Grund des Wechsels von Gelnhausen (Donnerstag-Training) und Niedergründau (Mittwoch-Training) nach Langenselbold. „Wir wollten schon immer beide Gruppen zentral binden. So ist es gewährleistet, dass die Übergänge flüssiger sind. Jetzt können wir spontan jemanden von der Aufbaugruppe für ein oder zwei Wochen in der Leistungsgruppe testen, ohne dass wir diesen für einen anderen Tag einladen müssen. Jeden Donnerstag wird in der Zeit von 17.45 Uhr bis 19.45 Uhr an den „Rohdiamanten“ geschliffen.
„Die Nominierung der Talente erfolgt durch den Kreis-Jugendausschuss. Wichtig sind die Erfolge bei den Turnieren und die Trainingsleistungen. Es werden auch gezielt Sichtungslehrgänge durchgeführt“, sagte Christian Lay. Viele dieser jungen Spieler/innen kommen aus Lützelhausen, Niedergründau, Unterreichenbach, Salmünster, Lieblos und dem Rest des Main-Kinzig-Kreises. Die Trainer Alexander Franz (Neuses), Markus Rubald (Mittelbuchen), Tobias Lukas (Schöneck) und Christian Lay (Lützelhausen) beginnen immer mit dem Aufbautraining, dass etwa 15 bis 20 Minuten dauert. Da wird die Schnelligkeit gefördert. Oft findet diese im spielerischen Rahmen, wie Frisbee oder Ballspiele, statt. Auch auf die Koordination wird großen Wert gelegt.
An den Tischen wird zurzeit Priorität auf das Auf- und Rückschlag-Training gelegt. „Es kommt immer darauf an, in welcher Phase wir in der Saison stehen. Jetzt in der Endphase werden viele Wettkämpfe gespielt und die taktischen Elemente kommen auch nicht zu kurz. In wettkampffreien Zeiten stehen Technik, Beinarbeit und Kontrollübungen im Vordergrund. Auch bauen wir ab und zu Kraft- und Ausdauer-Training mit einzubauen. Da dies aber sehr zeitintensiv ist, appellieren wir an die Aktiven, das zuhause in ihr Programm zu installieren“, teilte Christian Lay mit.
Auch der Kreis-Jugendwart Norbert Fritz (Nidderau) ist voll des Lobes. „Im Kreisleistungszentrum können die jeweiligen Altersklassen auf höchstem Niveau trainieren. Es fördert den Zusammenhalt der Spieler bei Kreisvergleichskämpfen (Tag der Bezirksschüler) und Bezirksvergleichskämpfen (Tag der HTTV-Schüler). Wettkämpfe der Spieler untereinander finden in sportlich fairer Atmosphäre statt“.
Lay und Fritz sind sich einig: „Die meisten Vereine haben nicht die Möglichkeit ein so intensives Training auf diesem Niveau durchzuführen. Da hier mehr die breite Masse trainiert werden muss und nicht genügend individuelles Training stattfinden kann“. Dass der Main-Kinzig-Kreis führend in der Nachwuchsarbeit im Bezirk Mitte ist, zeigen die Siege beim Tag der Bezirksschüler und die Teilnehmerzahlen bei Bezirksveranstaltungen. „Zurzeit haben wir ein sehr kompetentes Trainerteam mit einem A-Trainer und drei C-Trainern. Alle Trainer sind extrem engagiert und die Aufgaben sind gut verteilt“, lobt Norbert Fritz.
Text und Bilder: KPW-MKK Rainer Michelmann