Favoritensiege auf hohem Niveau

Favoritensiege auf hohem Niveau

Tischtennis: Spitzenspieler dominieren die Deutsche Hochschulmeisterschaft - Qualitätsgewinn dank bevorstehender WM

220 Aktive von 52 Hochschulen kämpften am Wochenende bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft (DHM) im Tischtennis um die Titel. Spannende Matches auf hohem Niveau waren in den TUD-Sporthallen und der Böllenfalltorhalle geboten. In den Finals der sieben Klassements setzten sich zumeist die Favoriten durch.
Größter Erfolg aus Darmstädter Sicht: Die Vizemeisterschaft des Herrenteams. Im Halbfinale wurde die Uni Leipzig denkbar knapp geschlagen. Beim 8:8 war die Satzbilanz von 33:32 Ausschlag gebend. Finalgegner WG Hannover war beim 1:9 jedoch eine Nummer zu groß.
Erwartungsgemäß wenig zu bestellen gab es für die Darmstädter in den qualitativ stark besetzten Einzelwettbewerben. Dirk Müssig schied im Achtelfinale als Letzter Lokalmatador aus. Ins Herrenfinale spielten sich die Mitfavoriten Jörg Bitzigeio (WG Köln/29. der deutschen Rangliste) und Nico Stehle (Fernuni Hagen/46.). Kurz zuvor hatten beide gemeinsam den Doppeltitel gewonnen. Jetzt standen sie sich gegenüber. "Fifty-fifty", sah Bitzigeio die Siegchancen verteilt. "Beim letzten Mal hat Jörg gewonnen", ergänzte Stehle. Nicht so im Finale am Sonntag. Stehle siegte mit 4:0 Sätzen. Eine klare Angelegenheit für den 23-jährigen Profi aus Groß-Umstadt. Der Student an der Fernuni Hagen spielt in der Bundesliga für den TTV Gönnern - an der Seite von Jörg Roßkopf und Timo Boll. "Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen. Und wenn man es dann mit einem Sieg abschließen kann - um so schöner", freute er sich.
Bitzigeio nahm die Finalniederlage derweil gelassen ("Damit kann ich leben"). Kunststück, hatte er doch außer dem Doppeltitel an der Seite von Alexandra Scheld (Uni Siegen) auch noch das Mixed gewonnen. Letztere entschied die mit zahlreichen deutschen Ranglistenspielerinnen gespickte Damenkonkurrenz für sich. Enger als das 4:1 im Endspiel gegen Inka Dömges (Uni Kassel) war das Halbfinale. Hier hatte Scheld, Ranglisten-16. in Deutschland, in einem packenden Match die topgesetzte Nadine Bollmeier (WG Köln) ausgeschaltet. Die Achte der deutschen Rangliste musste sich mit 3:4 Sätzen geschlagen geben.
"Ich habe noch nie eine so gut besetzte DHM erlebt", lobte Disziplinchefin Ines Lenze (Münster) vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH). Wieland Speer, Vizepräsident (Organisation/Öffentlichkeitsarbeit) des Hessischen Tischtennisverbandes, pflichtete ihr bei: "Es waren viele Spitzenspieler da". Die ungewöhnlich gute Besetzung der Studierenden-Meisterschaft hat ihren Grund in einem weiteren bevorstehenden Großereignis, der Studierenden-Weltmeisterschaft in Györ (Ungarn). Dank ihrer Titelgewinne haben Scheld, Stehle und Co. nunmehr beste Chancen, vom ADH ins Nationalteam für die WM im September berufen zu werden.
Vom Mitwirken der Renommierten profitierten auch diejenigen, die keine Aussicht auf solch höhere Weihen hatten. Ralf Eisele, Landesligaspieler aus Ulm, fand den direkten Vergleich mit deutschen Topspielern reizvoll: "Toll, wenn man mal gegen solche Leute spielen kann!" Insgesamt bilanzierte das Gros der Teilnehmer die Meisterschaft positiv. Organisatorisch wie auch sportlich wurde wenig beanstandet. Daniel Timme


Ergebnisse DHM Tischtennis:
Damen-Einzel: 1. Alexandra Scheld (Uni Siegen), 2. Inka Dömges (Uni Kassel), 3. Nadine Bollmeier (WG Köln), 4. Nicole Delle (FH Hildesheim).
Damen-Doppel: 1. Delle/Keller (TU Kaiserslautern), 2. Erhardsberger/Baklanova (WG Heidelberg), 3. Böttcher/Großmann (WG Stuttgart) und Peterbus (WG Köln)/Mettner (Uni Münster).
Damen-Zweierteams: 1. Dömges/Apel (Uni Kassel), 2. Erhardsberger/Böttcher (Uni Augsburg), 3.Christ/Gröpper (Uni Tübingen) und Krüger/Heintz (WG Köln).
Herren-Einzel: 1. Nico Stehle (Fernuni Hagen), 2. Jörg Bitzigeio (WG Köln), 3. Stefan Frasch (WG Stuttgart), 4. Nico Christ (Uni Karlsruhe).
Herren-Doppel: 1. Stehle/Bitzigeio, 2. Hielscher/Beismann (WG Hannover), 3.Emmerling/Hummel (FH Offenburg) und Frasch/Stritt (WG Stuttgart).
Herren, Mannschaft: 1. WG Hannover, 2. WG Darmstadt (Müssig, Bomsdorf, Gögelein, Heußel, Weigelt, Pusch), 3. Uni Leipzig und WG Stuttgart.
Mixed: 1.Scheld/Bitzigeio, 2. Keller/Loitz (TU Kaiserslautern), 3. Dömges/Röhr (Uni Kassel), 4. Frasch/Großmann (WG Stuttgart). dat