Jugendoffensive dreht auf

Die Jugendoffensive "Schlag auf” dreht allmählich auf: Schon 25 Vereine haben sich angemeldet und sind in den Club 50 eingetreten. Plopp sprach mit Präsident Dr. Norbert Englisch, dem Initiator der Jugendinitiative.

Plopp: Wie geht es ihrem Steckenpferd Jugendoffensive?
Englisch: Mit der bisherigen Resonanz müssen wir nicht unzufrieden sein. Wir hoffen, dass die Jugendoffensive Anfang September, wenn der Rundenbetrieb wieder losgeht, noch einmal einen Schub bekommen wird.
Plopp: Noch immer gibt es Tischtennisvereine, die die Jugendinitiative überhaupt nicht kennen. Was läuft da schief?
Englisch: Der Kommunikationsfluss stellt in den meisten Sportverbänden ein Problem dar, mit der Jugendoffensive versuchen wir auch hier neue Wege zu gehen. Offensichtlich gelangen die Informationen nicht unbedingt an die "richtigen" Leute in den Vereinen, die auch wirklich aktiv sind bzw. dann werden. Wenn es uns jedoch gelingt, bis zum Höhepunkt der Offensive, dem Jugendfestival im Juli 2005 die Aufmerksamkeit zu steigern, dann sollte ein zweiter Anlauf zur Aktivierung der Jugendarbeit unternommen werden. Denn von vielen habe ich schon gehört: "In Steinau an der Straße werden wir dabei sein!"
Plopp: Was sind die häufigsten Fragen, mit denen Sie konfrontiert werden?
Englisch: Die Jugendoffensive stellt ein schlüssiges Konzept dar, das wird uns immer wieder bestätigt. Es wird eher die Frage gestellt, ob man noch mitmachen könne, da man jetzt erst von der Offensive erfahren habe. Ein wenig fürchte ich, dass einige Vereine erst aufwachen werden, wenn die CLUB-Mitglieder ihre Bonbons erhalten haben.
Plopp: Wie reagieren andere Verbände auf Ihren Vorstoß?
Englisch: Die Jugendoffensive wird von anderen Landesverbänden mit Interesse aufgenommen, man möchte bei Gelegenheit mehr davon hören.
Plopp: Um ein Haar hätte Jörg Roßkopf die deutsche Fahne bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spielen in Athen getragen. Vielleicht gibt es ja sogar Edelmetall für Timo Boll im Einzel oder die beiden Doppel? Wie wirkt sich die spürbare Aufwertung des Tischtennissportes in den Medien für "Schlag auf” aus?
Englisch: Das wird sich erst im Laufe der Zeit spürbar messen lassen. Der Hessische Tischtennis-Verband hat jedenfalls begriffen, dass man ständig etwas initiieren muss, um ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben. In der Öffentlichkeitsarbeit muss man kontinuierlich am Ball bleiben.
Plopp: Mit Patrick Baum, dem frisch gebackenen Deutschen Jugend- und Juniorenmeister, hat Bundesligist Gönnern neben Rossi und Boll ein weiteres heißes Eisen made im Hessenland im Feuer. Davon müsste doch eigentlich auch die Jugendoffensive profitieren?
Englisch: Die Bekanntheit von Spitzensportlern trägt in jedem Fall zu einem gesteigerten Interesse an einer Sportart bei. Die Jugendoffensive will Events auf Vereins- und Verbandsebene schaffen, um die Bindung an unseren Tischtennissport herzustellen und zu verstärken. Nur wo etwas los ist, gehen die Leute hin und bleiben auch dabei. Und dabei sollen uns natürlich auch unsere Aushängeschilder weiter helfen.