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Sporfamilie ehrt Dieter Meyer

Wiesbaden (kel). Es sollte auch für den Hessischen Tischtennis-Verband eine rauschende Ballnacht werden, die dritte olympische Ballnacht des Landessportbundes Hessen (lsbh) im Kurhaus Wiesbaden. Es war schon ein bewegender Moment für Dieter Meyer, als ihn Fernsehmoderator Rudi Cerne auf die Bühne des Ballsaales bat. Der linksseitig gelähmte Tischtennisspieler, der für die KSG Unterreichenbach und die VSG Friedberg-Bad Nauheim an den Start geht, ist der Erste, der in Hessen zum Behindertensportler des Jahres gewählt wurde.

Wiesbaden (kel). Es sollte auch für den Hessischen Tischtennis-Verband eine rauschende Ballnacht werden, die dritte olympische Ballnacht des Landessportbundes Hessen (lsbh) im Kurhaus Wiesbaden. Es war schon ein bewegender Moment für Dieter Meyer, als ihn Fernsehmoderator Rudi Cerne auf die Bühne des Ballsaales bat. Der linksseitig gelähmte Tischtennisspieler, der für die KSG Unterreichenbach und die VSG Friedberg-Bad Nauheim an den Start geht, ist der Erste, der in Hessen zum Behindertensportler des Jahres gewählt wurde.
In seiner Laudatio lobte lsbh-Präsident Dr. Rolf Müller den Teamgeist des Mannschaftsolympiasiegers von Athen, der sofort nach der Rückkehr von den Paralympics für seinen Heimatverein Unterreichenbach an die Platte ging.
Stolz nahm Meyer die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung aus den Händen von Innenminister Volker Bouffier und Spielbank-Geschäftsführer Klaus Gülker entgegen. "So ganz überrascht bin ich nicht, aber sicher war ich mir auch nicht, dass es mit dem Sportler des Jahres klappen könnte”, gab Meyer zu.
Die Ehrung mache ihn nicht zu einem anderen Menschen, betonte Meyer, der wöchentlich gut 25 Stunden trainiert und auch das Angebot des Hessischen Tischtennis-Verbandes, im Landesleistungszentrum Frankfurt mit zu trainieren, ausgiebig annimmt.
"Der Preis ist eine Bestätigung für meinen Einsatz in den vergangenen fünf Jahren”, betonte der 35-Jährige. Die Schritte auf die Bühne des Ballsaales seien ihm schwer gefallen, berichtete der Behindertensportler des Jahres, der noch immer an einer Muskelverletzung, die er sich in Athen zugezogen hatte, leidet. Doch der Behindertensport müsse raus aus dem Schneckenhaus und mit aufrechtem Gang, auch wenn es schwerfalle, einen Schritt nach dem anderen für die eigene Integration machen.
"Heute stehe ich stellvertretend für alle Behindertensportler, die täglich ein enormes Trainingspensum absolvieren, im Rampenlicht.”
Dort blieb Dieter Meyer den ganzen Abend. Beseelt vom olympischen Feuer lieferte sich Meyer unter den Augen der griechischen Göttin Athena im Foyer des Kurhauses am Midi-Tisch heiße Tischtennis-Duelle mit Prominenten aus Politik und Sport. Das Funkeln in seinen Augen zeigte deutlich die gewaltige integrative Kraft des Sportes für Menschen mit Behinderung.
"Der hohe Aufforderungscharakter des Tischtennis-Sportes ist wieder einmal zum Tragen gekommen”, freute sich Vizepräsident Wieland Speer über den Knaller des Abends. Stundenlang umlagerten die Ballgäste die drei Tische und begeisterten die Zuschauer mit brillanten Ballwechseln. Schnell habe es erste Kontakte zu den Organisatoren des Sportpresseballes gegeben, die die Idee des Verbandes, mit Schläger, Tisch und Ball für das Spiel mit dem kleinen gelben Ball zu werden, auch dort präsentieren wollen, berichtete Speer.
Für HTTV-Präsidenten Dr. Norbert Englisch ist die Auszeichnung Meyers ein tolles Ding. "Ich schätze Dieter Meyer schon seit Jahren. Mit welcher Begeisterung er dem Tischtennis nachgeht, ist schon einmalig. Er trainiert härter als die meisten nicht behinderten Spieler und ist sich nie zu schade, die letzten Körner aus seinem Körper heraus zu kitzeln.” Neben Timo Boll und Jörg Roßkopf sei Meyer der dritte Sympathieträger für den hessischen Tischtennissport. Dieter Meyer ist einer der erfolgreichsten Tischtennissportler überhaupt. Nach dem Europameistertitel im vergangenen Jahr mit der Mannschaft und dem Einzeltitel bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren zählt der Gewinn der Goldmedaille in Athen zu den herausragenden Leistungen des Inspektorenanwärters bei der Stadt Frankfurt. Vom Olympiavirus infiziert hat sich Dieter Meyer ein neues Ziel gesteckt: Gold im Einzel in Peking 2008.
"Unser Sport hat in Hessen einen hohen Stellenwert. Das zeigt sich auch daran, dass Patrick Baum für die Wahl des Newcomers des Jahres vorgeschlagen war, auch wenn er gegen den Triathleten Sebastian Dehmer den kürzeren zog,” freute sich Englisch über eine erfolgreiche Ballnacht in Wiesbaden.


Bilder: Dr. Stephan Roscher

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