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Deutschen Meisterschaft im Tischtennis der Behinderten

Die Tischtennis-Cracks der VSG-Friedberg-Bad Nauheim demonstrieren erneut ihre Sonderklasse bei den "Deutschen Meisterschaft im Tischtennis der Behinderten (Amputierte./Les Autres) der Seniorinnen und Senioren" in Bruchköbel


Goldmedalliengewinner der Paralympics Dieter Meyer ehrt älteste Teilnehmer


In der Dreispitzhalle in Bruchköbel wurden am Wochenende die deutschen Seniorenmeisterschaften im Tischtennis der Behinderten ausgetragen, glänzend vorbereitet und organisiert vom Team des TV Roßdorf unter der Leitung von Reinhold Maisch und der Turnierleitung mit Karl-Josef Flühr (DBS) und Rolf Beck (HBRS). Insgesamt 110 Aktive im etwas "reiferen Sportalter" (ab 40 Jahre) sammelten Titel in 24 verschiedenen Klassen, die nach Alter, Geschlecht und Handicap unterteilt waren. "Das ist ja eine Mammutorganisation", äußerte der Bruchköbeler Bürgermeister Michael Roth voller Anerkennung. Er eröffnete als Schirmherr diese Deutschen Meisterschaften und ließ es sich nicht nehmen, auch am zweiten Tag die Spiele zu verfolgen.



Etliche Zuschauer und Vereinsvertreter wurden nicht enttäuscht, denn die Asse der einheimischen Tischtenniscracks stachen: Minutenlanger Applaus von Fans und Vereinskameraden ließ den Lokalmatadoren Uwe Röder- der im Nichtbehindertenbereich für den TV Roßdorf antritt - hochleben, als er nach einem spannenden Tischtennis-Match die Bronzemedaille im Einzel seiner Wettkampfklasse sicher hatte. Die Erleichterung war ihm ins Gesicht geschrieben Es war gleichzeitig sein letztes Spiel im Rahmen der nationalen Deutschen Meisterschaften. Damit fiel die ganze Anspannung mit der Organisation im Vorfeld, den Doppel- und Einzelspielen am Freitag und Samstag, vor heimischen Publikum und den Erwartungen, die in ihn gesteckt wurden, wie ein schwerer Stein von ihm ab.



Dabei hatte Uwe Röder einen Höhepunkt schon am Freitag erreicht, indem er im Doppel mit seinem Partner Günter Wernz in der Altersklasse II den Meistertitel gewann. Die Hoffnung von Röder, der seine Chancen im Doppel am höchsten eingeschätzt hatte, ging in Erfüllung.



Günter Wernz spielt im Behindertentischtennis ebenfalls bei der VSG Friedberg-Bad Nauheim. Der Tischtennis-Bezirk "Hessen Süd" kennt ihn als erfolgreichen Spieler der Bezirksoberliga-Mannschaft des TTC Langen. Die in der Jugendarbeit tätigen Trainer und die Kinder des Kreises Offenbach schätzen ihn als vorbildlichen Betreuer und Fahrer von Nachwuchs-Mannschaften. Günter Wernz ist eine bekannte und gern gesehene Größe. Seit Samstag, dem 16. Oktober 2004 ist er auch Träger eines besonders wertvollen Titels. Er krönte die Leistung der Hessen und gewann sowohl im Einzel als auch im Doppel den Meistertitel. Bravo Günter!



Viel Lob erhielten auch die Schüler und Jugendlichen der Tischtennisabteilung des TV Roßdorf. Ursprünglich zum Bälle aufheben für besonders schwerbehinderte Sportlerinnen und Sportler eingeteilt, avancierten sie zu Zählschiedsrichtern. Leider konnte der Tischtenniskreis nicht genügend lizenzierte Schiedsrichter an diesem Wochenende aktivieren. Doch auch dieser "Ausfall" zeigte, dass jedes Ding zwei Seiten hat: "Papa, ich kann jetzt noch nicht mit nach Hause, ich muss (besser will) jetzt noch das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zählen", erhielten einige Eltern zu hören, als sie ihre Kids zum vereinbarten Zeitpunkt in der Dreispitzhalle abholen wollten. "Wenn die nur ein solches Engagement auch in der Schule an den Tag legen würden", dachten einige Eltern daraufhin laut. "Wie kann Behindertensport noch integrativer wirken, als gerade durch ein so tolles Miteinander? Die Erfahrungen der Jugendlichen, die sie hier im Umgang mit gehandicapten Tischtennisspielern miterleben, werden sich in vielfacher Art und Weise sehr positiv auswirken und sich auch nicht nur bei ihrem Engagement im Vereinsleben niederschlagen." resümierte treffend der hessische Fachwart für Tischtennis Rolf Beck.



Paralympic-Sieger Dieter Meyer, der aus Verbundenheit mit seinen Teamkollegen von der VSG Friedberg-Bad Nauheim und zum Veranstalterverein TV Roßdorf vorbeischaute, stand natürlich auch hier gleich im Mittelpunkt und erhielt den Beifall der Seniorenspieler, denn er hatte es sich nicht nehmen lassen, dem ältesten Teilnehmer und der ältesten Teilnehmerin einen Pokal zur Erinnerung zu überreichen.



Zur Siegerehrung innerhalb der Abendveranstaltung am Samstag nach Abschluss der Wettkämpfe waren auch Landrat Karl Eyerkaufer und Heinz Wagner der Vizepräsident vom Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband gekommen. Beide bedankten sich beim Ausrichter TV Roßdorf für die Übernahme einer solchen Großveranstaltung und würdigten, auch nach dem Gewinn der Goldmedaille der Deutschen Tischtennis-Spieler bei den Paralympics mit Dieter Meyer aus Bad Orb, die Bedeutung des Sports für behinderte Menschen.



gez. Rolf Beck



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