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Dramatischer Sieg der HTTV-Schüler in Koblenz

(se) Angetreten, um das Halbfinale zu erreichen und dem Favoritenteam aus Baden-Württemberg das Leben so schwer wie möglich zu gestalten, steigert sich das Team um Andi Schreitz von Spiel zu Spiel und landet einen hochdramatischen Triumph.

Nach unkonzentriertem Beginn und einem 4:1 Gruppensieg gegen schwache Sachsen-Anhalter, die ihren Spitzenspieler Eric Bottroff schonten, sorgt Patrick Franziska für das erste Highlight, als er im zweiten Gruppenspiel gegen Berlin nach 0:2 Satzrückstand noch 3:2 gegen den Deutschen Meister Sebastian Stürzebecher siegt. Nach weiteren Siegen von Schreitz, Kaiser und dem zum ersten Mal überregional zusammenspielenden Doppel Schreitz/Franziska führt dies zu einem 4:2 Mannschaftssieg.
Im letzten Gruppenspiel gegen die ebenfalls zweimal siegreichen Thüringer geht es nun um den Gruppensieg. Dies scheint wichtig, um im Halbfinale den favorisierten Schülern aus Ba-Wü aus dem Weg gehen zu können.
In dieser Partie sorgt Stephan Kaiser für die Wende. Er schlägt bei einem Gesamtstand von 0:2, nach knappen Niederlagen von Andreas und Patrick, Vu Tran Le mit 11:9 im fünften Satz und besiegt schließlich bei einem 3:3 Gesamtstand dessen Bruder Minh Tran Le recht sicher 3:1 ( na ja 11:9 im Vierten). Somit wird ein wichtiger 4:3 Sieg eingefahren. Die übrigen Siege tragen Andreas mit 3:0 gegen den Spitzenspieler Conny Schmidt und wiederum das bewährte Doppel Schreitz/Franziska bei.

Damit steht am Abend noch das Viertelfinale gegen den WTTV auf dem Programm. Ein Team, das mit zwei Akteuren spielt, die gerade zwei Wochen mit der Schülernationalmannschaft in China zu einem Trainingslager weilten.
Im Gegensatz zu diesen Beiden, Ricardo Walther und Robin Malessa, hat Patrick Franziska, der an dieser Reise ebenfalls teilnahm, noch einige Körner mehr im Tank, sodass er gegen Malessa 3:0 gewinnt und Hessen einen 4:0 Kantersieg einfährt. Dabei glänzt auch das zweite Doppel Kaiser/Gluza mit einem klaren Sieg.
Damit geht der erste Tag erfolgreich zu Ende, die Schüler haben ihre Form gefunden und es gilt, den Akku über Nacht noch einmal aufzuladen.

Am Sonntag steht die unangenehme Aufgabe gegen Niedersachsen auf dem Programm. Diese können zwei Linkshänder aufbieten, gegen die speziell Andreas regelmäßig Probleme hat.
Ein hochklassiges Halbfinale beginnt für die hessischen Schüler programmgemäß. Andreas siegt souverän gegen Habekost und Patrick schlägt den Spitzenspieler und Top 16-Gewinner Philipp Flörke knapp 3:1. Das Spiel scheint gelaufen, da Stephan Kaiser den ersten Satz gegen Hoffmann deutlich gewinnt und auch im Zweiten stets führt. Jedoch weigert sich der Niedersachse aufzugeben, läuft zu großer Form auf und sorgt tatsächlich für den ersten Punkt der Niedersachsen. Schreitz/Franziska bieten danach ihre schwächste Turniervorstellung, finden nicht die nötige Einstellung und unterliegen klar. Nach dem Sieg von Andreas gegen seinen Angstgegner Flörke und der überraschenden Niederlage von Patrick gegen einen starken Richard Hoffmann - nach 2:0 Satzführung - steht es 3:3.
Kaiser gegen Habekost heißt die letzte Partie. Stephan führt 2:0, hat dann große Probleme mit den Aufschlägen von Habekost und verliert die nächsten beiden Sätze.
Nach 6:2 Führung im Fünften liegt er schließlich 8:9 hinten, um die nächsten drei Punkte nervenstark zu verwandeln. Letztlich gelingt damit ein sehr glücklicher 4:3-Sieg gegen eine Truppe, die uns nicht besonders liegt. Damit ist schon einmal die Vorgabe, das Finale erreichen zu wollen, erfüllt. Nun gilt es, sich nicht in Selbstzufriedenheit den übermächtig scheinenden Schülern aus Baden-Württemberg zu ergeben, sondern im Gegenteil voller Selbstvertrauen gegenzuhalten.

Im Finale tritt Ba-Wü mit Steinle (Nr.1 der deutschen Rangliste), Bauer (Nr.3) und Zapf (Nr.9) gegen Hessen mit Schreitz (ebenfalls Nr.3),Kaiser (Nr.13), Gluza (Nr.17) und Franziska (Nr.22) an.
Aber schon die ersten Matches zeigen, dass die Hessen die nötige Entschlossenheit und den unbedingten Siegeswille mitbringen, um die höher platzierten Ba- Wü-Schüler in arge Bedrängnis zu bringen. Stephan Kaiser und Patrick Franziska verlieren zwar jeweils 2:3, Andreas Schreitz jedoch deklassiert Bauer, dem er noch beim Top 12 genauso deutlich unterlag. Im Doppel nun die Vorentscheidung, als Schreitz/Franziska in einer hochklassigen Partie die Deutschen Schülermeister Bauer/Zapf bezwingen. Schreitz, der zum ersten Mal mit einer konstant positiven und entschlossenen Körpersprache die Gegner beeindruckt, siegt dann deutlich 3:0 gegen den Europaranglistensiebten Steinle.
Zeitgleich starten dann die letzten beiden Matches Bauer-Franziska und Zapf-Kaiser. Fast synchron dann auch das umjubelte Ende, indem Patrick einen konsternierten Bauer 3:1 niederhält und Stephan im vielleicht besten Turnierspiel Zapf nach 0:2 Rückstand und der Abwehr von 5 Matchbällen (dritter Satz 19:17) noch schultert.
Insgesamt hat das Team gewonnen, dass die "Big Points" gemacht hat.
Dafür verantwortlich waren Andreas Schreitz, der bester Spieler des Turniers war, aber vielmehr auch durch seine Entschlossenheit die anderen mitgerissen hat und somit zu Recht als "Teamleader" bezeichnet werden kann. Seit Beginn diesen Jahres zeigt seine Formkurve stetig nach oben.
Patrick Franziska ging dieses Mal nach dem anstrengenden Chinalehrgang an seine Grenzen. Manchmal schien es so, dass er wirklich am absoluten Ende seiner Kräfte sei, um in der nächsten Partie wieder alles aus sich herauszuholen. Glanzvoll seine Siege gegen Malessa (Top 12 Spieler), Flörke (Top 16 Sieger), Bauer (Top 12 Sieger) und Stürzebecher (Deutscher Meister ).
Der X-Faktor war Stephan Kaiser, der nach langer Krankheit das Top 12 Turnier verpasste, danach lange Zeit enttäuscht seine Form suchte und sie schließlich zum richtigen Zeitpunkt wieder fand. Er musste gegen Thüringen, Niedersachsen und Ba-Wü jeweils zum letzten und entscheidenden Match antreten und ... er gewann sie alle.
Last but not least Thomas Gluza, der, wenn eingesetzt, sehr zuverlässig war und vor allem durch seine jederzeit gelassene und Ruhe ausstrahlende Art jegliche Hektik von der Truppe fernhielt und so als ideale Ergänzung das Viererteam vervollständigte.


gez. Georg Imhof, Verbandstrainer

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