Dragicevic und Spies dominieren die B-Klasse

Gießen-Wieseck (kel). Andrija Dragicevic (TTC Groß-Rohrheim) und Verena Spies (TTC Bottenhorn) haben die B-Klasse bei den Hessischen Meisterschaften für untere Klassen in Wieseck gewonnen. Dragicevic setzte sich im Finale gegen den Ober-Erlenbacher Marc Rindert durch. Vier Sätze hielt Rinderts Noppe, ehe "Drago” im Entscheidungssatz mit einem Topspin-Feuerwerk aus allen Lagen den Materialspieler in die Schranken verwies. Verena Spieß schaltete im Viertelfinale die Titelfavoritin Annette Aumüller (SGK Bad Homburg) aus und gewann den Titel durch einen 3:1-Erfolg gegen Bianca Bremser (TTC GW Staffel).
"Immer schön ehrgeizig sein und um jeden Sieg kämpfen”, sagte die neue Hessenmeisterin selbstbewusst. Gegen Bianca Bremser gelang es ihr, nach verlorenem ersten Satz über weite Strecken der Begegnung die Ballwechsel zu dominieren. Knackpunkt war der dritte Durchgang, den Spies mit Netz- und Kantenball für sich entschied. Die Unterlegene darf sich über die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft freuen und sich als "Siegerin der Herzen” fühlen, wie Freundin Salina Pfaffendorf, die gemeinsam mit Mannschaftskollegin Jana Hollmann (beide TG Oberjosbach) Dritte wurde.
Bei den Männern marschierte der amtierende Deutsche Meister Simon Huth (SG Weiterstadt) nach 3:0-Erfolgen gegen Marc Hannes (TTC Bad Hersfeld) und Dominic Parris (TTV Stadtallendorf) locker ins Halbfinale. Dass er dort gegen Rindert chancenlos war, überraschte den Weiterstädter wenig. "Es sah schon in der Liga bitter gegen ihn aus. Ich weiß nicht, was in den Bällen ist.” Darum scherte sich Dragicevic im Finale wenig. "Langer leerer Aufschlag und nach vorn klotzen”, beschrieb Dragu die Spieltaktik gegen seinen ehemaligen Coach Rindert, der kein Problem mit der Außenseiterrolle hatte. "Ich muss Andrija mit den Noppen halten und mit der Vorhand riskieren”, seine Strategie gegen den Theologiestudenten. Die ging zunächst auf. Dragicevic produzierte im ersten Satz eine Reihe von Rückschlagfehlern und kam nicht in die kurze Vorhand des Materialspielers. 11:4 hieß es für den vermeintlichen Außenseiter. "Auf! Eiern”, motivierte sich Rindert im zweiten Durchgang. Vergab einen Satzball und verlor mit 10:12. Im dritten Satz fand Dragicevic seinen Rhythmus und brachte seinen schnellen Vor- und Rückhand-Spinbälle durch. Der Widerstand von Rindert schien gebrochen. Drago zauberte und drängte den Gegner nach Belieben nach hinter. Doch beim Stande von 10:8 ließ die Konzentration nach und Rindert holte sich den schon verloren geglaubten Satz. "Es hätte nicht so eng werden dürfen. Im vierten Satz habe ich mich dumm angestellt”, berichtete der 21-Jährige, der im Entscheidungssatz weniger aggressiv zu Werke ging und kaum mehr leichte Fehler produzierte. Das Spiel sah Marc Rindert ein wenig anders. "Der zweite Satz hat so gut begonnen, dass ich geglaubt habe, jetzt bist du durch.”
Das hatte wohl auch der Langenselbolder Matthias Leißner geglaubt, als er im fünften Satz seines Viertelfinales gegen den Kasselaner Michael Koch 10:8 führte und dann "den guten Kopp” verlor. Dennoch darf Leißner auf eine Nominierung für die Deutsche hoffen. "Da bei der DM nur Leute teilnehmen dürfen, die auf Verbandsebene spielen, werden alle Oberligaspieler gestrichen”, erklärte Vizepräsidentin Sport, Ingrid Hoos, und versprach auf den Beirat eine Änderung der Klasseneinteilungen zu beantragen. "Da es die Hessenmeisterschaften für untere Spielklassen länger gibt als die Deutsche, sind bei uns noch Oberligaspieler spielberechtigt.”
Hier die Ergebnissen B-F




(hero) Ergebnisse der Klassen B-F im Anhang.

Luh-Fleischer in der D-Klasse nicht zu schlagen
(Fotos Rohm)