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Erhobenen Hauptes nach Düsseldorf - Fuldas letztes Saisonspiel

(ro). Zum sportlich bedeutungslos gewordenen Play-Off-Halbfinalrückspiel der Deutschen Tischtennis Liga muss der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell nach Düsseldorf reisen (Sonntag, 13 Uhr, DTTZ), wo man versuchen wird, dem frischgebackenen Champions-League-Sieger Paroli zu bieten. Mit dieser Partie verabschiedet sich die Truppe aus Osthessen aus einer insgesamt recht erfolgreichen Saison. Foto: Robert Svensson in emotionaler Pose.

Foto: Stets kampfbereit: Fuldas schwedischer Nationalspieler Robert Svensson.


Sonntag, 13:00 Uhr: Borussia Düsseldorf - TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

Im Rheinland versteht man sich bekanntlich aufs Feiern, schon gar in der Karnevalshochburg Düsseldorf. Die feucht-fröhliche Phase bei der Borussia ist nun freilich einstweilen beendet, weiter gefeiert soll erst nach der Meisterschaftsentscheidung am 7. Juni werden. In vierzehn Tagen möchte der frischgebackene Champions-League-Sieger Titel Nummer 50 durch die Nummer 51 veredeln. Würde man zum 22. Mal Deutscher Meister, hätte man möglicherweise den FC Bayern München, mit dem man in der Erfolgsbilanz gegenwärtig gleichauf liegt, überflügelt, zumindest sofern dieser am kommenden Samstag die Meisterschale den Wolfsburgern oder Stuttgartern überlassen muss. Düsseldorf steht aufgrund des beeindruckenden Kantersiegs im Hinspiel in der ausverkauften Fuldaer Esperantohalle bereits im Finale - selbst ein 3:0-Erfolg im DTTZ würde dem Klub aus der Rhön aufgrund der schlechteren Punktrundenplatzierung nichts mehr nützen. Dennoch gilt es nun für die Rheinländer, mit voller Konzentration die heiße Endphase einer langen Saison anzugehen, die Kraft gekostet hat - körperlich und mental.

Die Osthessen wiederum möchten sich im Deutschen Tischtennis-Zentrum teuer verkaufen und beweisen, dass sie im Hinspiel unter Wert geschlagen wurden. Überhaupt überwiegt in der Rhön die Zufriedenheit nach einer insgesamt erfolgreichen Saison. Nach miserablem Start hatte das Team zum Ende hin immer überzeugender aufgespielt und sich noch die Play-Off-Teilnahme gesichert. Dort schaffte man es erstmals in der Klubgeschichte, die Esperantohalle bis auf den letzten Platz zu füllen und der osthessischen Bischofsstadt ein hochkarätiges Sportevent zu bescheren. Erstmals gelang es auch, Rekordmeister Düsseldorf in einem Meisterschaftsspiel zu bezwingen. Bei der ersten Champions-League-Teilnahme überhaupt verpasste man zudem nur knapp den Sprung ins Viertelfinale und schlug unter anderem Gruppensieger Bogoria Grodzisk. Folglich verabschiedet man sich erhobenen Hauptes und nicht ohne Stolz aus der laufenden Meisterschaftsentscheidung und visiert kommende Saison mit unverändertem Kader ohne übermäßigen Erfolgsdruck noch ein wenig höher gesteckte Ziele an.

Ob es am Sonntag allerdings einmal mehr zum stets attraktiven Duell der Tischtennis-Titanen Timo BOLL und Jan-Ove WALDNER kommt, ist fraglich, da das Borussia-Management seinem noch immer im Lendenwirbelbereich lädierten Star freigestellt hat, ob er antreten oder pausieren möchte. Ohne den Weltranglistenvierten würde der Rekordmeister in exakt der Aufstellung auflaufen, in der man im letzten Punktspiel vor fünf Wochen in Fulda beim 0:3 Prügel bezogen hatte. Schönes Tischtennis wird es in jedem Fall zu sehen geben, da Fulda mit WANG Xi über einen Weltklasse-Defensivspieler verfügt und neben Ikone WALDNER auch noch dessen Landsmann Robert SVENSSON aufzubieten hat, der als ausgesprochener Teamplayer gilt, der nie aufsteckt.

Borussia-Trainer Dirk WAGNER macht deutlich, dass für seine Truppe alles andere als ein müdes Freundschaftsspiel auf dem Programm steht: "Für uns ist es nun ganz wichtig, uns nicht länger auf dem Gewinn der Champions League auszuruhen. Wir müssen jetzt zu unserem Wettkampfrhythmus zurückfinden und jedes Spiel als Vorbereitung auf die beiden Endspiele nutzen."

Fuldas Trainer Qingyu MENG hatte direkt nach dem 0:3 in der Esperantohalle angekündigt, dass seine Truppe am Sonntag noch einmal etwas reißen möchte: "Als Sportsleute werden wir auch im Rückspiel alles geben, um ein günstigeres Ergebnis zu erzielen."

Auch von dieser Begegnung werden wieder aufwändig produzierte bewegte Bilder zu sehen sein: Internet-Livestream auf www.DTTL.tv (Sonntag, ab 13:00 Uhr), Highlight-Zusammenfassung am Montag (nicht am Sonntag, wie mancherorts fälschlich gemeldet!) von 17:00 bis 17:30 Uhr im DSF.

Dr. Stephan Roscher (Text & Foto)

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