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Personal/Hintergrund   Einzelsport Jugend  

Interview mit Marlene Reeg

Marlene Reeg ist mit 13 Jahren im Weltcup schon ganz vorn dabeiNachwuchstalent träumt von der Teilnahme an den Paralympics

Bei ihrem Training im Landesleistungszentrum in Frankfurt unter Horst Heckwolf und seit Sommer unter Elke Schall-Süß, Inka Dömges und Oliver Weber ist Marlene Reeg voll integriert in die Gruppe der besten Spielerinnen des Verbandes. Während der Ballwechsel ist gegenüber den Trainingspartnerinnen kein Unterschied zu merken. Lediglich beim Aufschlag wird deutlich, dass Marlene aus dem Behindertensport kommt. Seit ihrer Geburt fehlt ihr die linke Hand sowie der Unterarm und sie gehört im Behindertensport zur Wettkampfklasse zehn.

Trotz ihrer Jugend feierte sie schon einige tolle Erfolge. Sie gewann Medaillen bei Weltranglistenturnieren und gehört in ihrer Klasse zu den Top-Spielerinnen auf nationaler Ebene. Bei ihrer Einstellung zum Tischtennissport scheint es durchaus möglich, dass sich ihr Traum von der Teilnahme an den Paralympics verwirklicht.

In der Verbandsrunde schlägt Marlene für die Schülermannschaft des TTC Langen-Brombach in der Bezirksoberliga auf. Langfristig ist das Ziel in einer Damenmannschaft höherklassig zu spielen. „Durch Thorsten Schwinn bin ich auf den Behindertensport aufmerksam gemacht worden und spiele seit Juli für Büßfeld.“

Dass ihre Erfolge nicht verborgen bleiben, zeigte sich bei der Sportlerwahl der Gemeinde Brombachtal. Die 13-Jährige wurde zur Sportlerin des Jahres gekürt. Eine Ehrung für ihre tollen Erfolge gab es zudem durch den Deutschen Olympischen Sportbund, die vom Vorsitzenden Johann Weyrich im Rahmen der Talentförderung vorgenommen wurde.

 

Mit Marlene Reeg sprach der Ressortleiter Medien des HTTV Rolf Schäfer.

 

? Durch wen und was bist Du zum Tischtennis gekommen?

MR: Durch meine Freundinnen im Jahr 2008.

 

? Wie wichtig ist Dir der Tischtennissport?

MR: Tischtennis ist mir schon unheimlich wichtig, da ich diesen Sport gerne betreibe.

 

? Was motiviert Dich?

MR: Ich möchte bei Weltranglistenturnieren die eine oder andere Medaille holen.

 

? Wie unterstützt Dich Deine Familie?

MR: Meine Familie steht voll und ganz hinter mir. Sie fahren mich unter anderem zum Training und zu Turnieren.

 

? Bist Du vor einem Wettkampf nervös?

MR: Bei wichtigen Turnieren bin etwas nervös. Das gehört einfach dazu.

 

? Hast Du Vorbilder?

MR: Die Weltranglistenerste in meiner Klasse Natalia Partyka (Polen). Sie hat es sogar schon geschafft in der Weltrangliste der Damen unter die besten 50 zu kommen. In Belgien durfte ich das erste Mal gegen sie spielen.

 

? Bist Du im Kader? Wie läuft Dein Training vor Ort und wie oft trainierst Du?

MR: Ich bin im C-Kader des Behindertensportes. Ich trainiere dreimal wöchentlich im Landesleistungszentrum in der Sportschule in Frankfurt. Zudem möchte ich gerne einmal mit einer Damenmannschaft trainieren. Freitags trainiere ich noch in meinem Heimatverein.

 

? Was für ein Spielertyp bist Du und welches Material spielst Du?

MR: Ich bin Angriffsspielerin. Mein Schlägerbelag ist Andro Roxon.

 

? Erhältst Du Förderungen durch Verbände?

MR: Ich erhalte Zuschüsse zu Turniere und Lehrgängen durch den Deutschen Behindertensportverband und den Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband.

 

? Du hattest doch bestimmt schon einiges an Erfolgen?

MR:  Im Behindertensport habe ich bei einem Weltranglistenturnier in Eger (Ungarn) in diesem Jahr im Einzel Bronze und mit der Mannschaft Gold gewonnen. Zweimal Dritte mit der Mannschaft und im Einzel wurde ich in diesem Jahr in Ostrava (Tschechien). Ich bin im Einzel deutsche Vizemeisterin und habe im Doppel den nationalen Titel gewonnen. Bei dem Weltranglistenturnier in Belgien habe ich zweimal die Bronzemedaille erspielt. Im Nicht-Behindertensport habe ich bei den Schülerinnen an den Hessenranglistenspielen, für die ich mich über den Kreis und Bezirk qualifiziert hatte, teilgenommen.

 

? Fühlst Du Dich im Team TTC Langen-Brombach aufgehoben?

MR: Die Jugendarbeit in unserem Verein ist sehr gut und ich fühle mich wohl.

 

? Wie war Dein Eindruck von der EM?

MR: Ich habe unheimlich viel Erfahrung gesammelt. Die Veranstaltung war sehr beeindruckend.

 

? Welche Ziele hast Du?

MR: Ich möchte einmal an den Paralympics teilnehmen. Vielleicht klappt es ja schon 2016.

 

Ich wünsche Dir für deinen weiteren Lebensweg alles Gute und im sportlichen Bereich viel Erfolg.

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