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TT kommt ins Fernsehen: World Tour live bei Eurosport!

Wie lange schon schreit die deutsche Tischtennisgemeinde nach einer größeren Fernsehpräsenz ihres Sports - und wie oft wurde sie erhört? Der europäische Spartensender Eurosport gibt dem Tischtennis jetzt noch eine Chance und hat die Rechte für sechs World Tour-Turniere und die Team-WM gekauft. Schon am kommenden Wochenende können wir uns auf Live-Bilder von den Kuwait Open freuen - und diesmal nicht nur im Internetstream!

Live-Übertragung aus Kuwait City: Eurosport widmet sich zum ersten Mal der World Tour (©Roscher)

Der Ball vergrößerte sich von 38 auf 40 Millimeter, der Satz schrumpfte von 21 auf 11 Punkte und die verdeckten Aufschläge wurden aus der Box verbannt. Unser Sport hat in seiner Geschichte schon so manches getan, um für Zuschauer - und vor allem für Fernsehsender - attraktiver zu werden. Früchte getragen hat das Ganze allerdings bisher noch nicht so recht. Tischtennis fristet im deutschen Fernsehen ein Schattendasein, so dass man sich schon freut, wenn die öffentlich-rechtlichen Sender zumindest Zusammenfassungen der wichtigsten Spiele von Europa- und Weltmeisterschaften zeigen. Wie der Weltverband ITTF mitteilte, darf man sich nun über einen neuen Vorstoß des Tischtennissports in die Fernsehlandschaft freuen. Der Spartensender Eurosport wird sich der sechs Super-Series-Turniere der World Tour, der Grand Finals und der Team-WM in Japan annehmen und live von dort übertragen.

Absolutes Spitzentischtennis bei diesen Events gewährleistet

"Das wird sehr dabei helfen, den Menschen klar zu machen, wie unglaublich attraktiv diese Sportart ist", freut sich Bernhard Schmittenbecher, Manager und Medienberater von Dimitrij Ovtcharov, Patrick Franziska sowie von Timo Boll (in Zusammenarbeit mit Hans Wilhelm Gäb), über diese Entwicklung. "Ich hoffe, dass die Übertragung qualitativ so hochwertig sein wird, dass das Tempo und die Attraktivität auf den Fernsehbildschirmen bestmöglich ankommt." Auf welche Weise Eurosport versucht, Tischtennis auch den unerfahrenen Zuschauern zugänglich zu machen, werden wir schon am kommenden Wochenende sehen, wenn mit den Kuwait Open das erste der sechs Super-Series-Turniere stattfindet. Diese Serie, zu denen auch die Qatar Open, German Open, Korea Open, Japan Open und China Open gehören, erfreuen sich meist der bestbesetzten Teilnehmerlisten der World Tour und haben das höchste Preisgeld zu bieten. So ist gewährleistet, dass die Fernsehzuschauer auch absolutes Spitzentischtennis zu sehen bekommen.

"Es ist schön, dass man die Chinesen, von deren Leistungen man sonst nur liest, jetzt auch einmal in Aktion sehen kann - am besten im direkten Vergleich mit Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Michael Maze und Co.", findet Schmittenbecher. Bei den Kuwait Open, die morgen in die Vorrunde starten, sind mit Fan Zhendong, Yan An und Chuang Chih-Yuan drei Top-Ten-Spieler vertreten. Dimitrij Ovtcharov hatte das Turnier auf der Arabischen Halbinsel zwar auch auf dem Programm, sagte aber kurzfristig ab, um sich nach dem für ihn eher zähen DHS Europe Cup eine längere und intensive Trainingsphase zu gönnen. Gerade Deutschlands Nummer eins werde die Aufmerksamkeit, die Eurosport dem Tischtennis gerade schenkt, aber mit seiner Anwesenheit belohnen, verspricht sein Berater. "Dimitrij Ovtcharov wird auf jeden Fall versuchen, an so vielen Super-Series-Turnieren wie möglich teilzunehmen. Timo Boll dagegen wird seinen Terminplan dahingehend eher nicht anpassen, sondern sich auf die Höhepunkte wie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele konzentrieren."

"Die Sportler müssen bereit sein, sich zu öffnen"

Die bloße Anwesenheit der europäischen Topspieler wird allerdings nicht ausreichen, um den Sport langfristig für das Fernsehpublikum interessant zu machen. "Die Sportler müssen auch bereit sein, sich etwas mehr zu öffnen", findet Schmittenbecher, "und damit meine ich nicht, dass sie Privates preisgeben sollen. Aber sie müssen ein wenig über den Tellerrand hinausschauen und ihre persönliche Seite zeigen." Somit muss die Sendezeit, die Eurosport dem Tischtennis einräumt, als Chance verstanden werden, die auch genutzt werden muss, damit dieses Interesse auch bestehen bleibt. Von einer längerfristigen Vereinbarung zwischen der ITTF und dem Fernsehsender ist in der Meldung des Weltverbands nämlich nicht die Rede. "Ich hoffe, dass der Sender ein bisschen Atem hat", sagt Schmittenbecher. "Mit Schnellschüssen wird man keinen Erfolg erzielen. Die Fans müssen herangeführt, über Social Media-Kanäle auf die Übertragungen aufmerksam gemacht werden. Wenn dies ein Jahres-Projekt bleiben soll, wird es schwierig."

Die geplanten Sendezeiten der Kuwait Open auf Eurosport:

Samstag, 15. Februar:
18:30 - 19:05 Uhr: Viertelfinale

Sonntag, 16. Februar:
10 - 11:30 Uhr: Halbfinale Herren-Einzel
13 - 15:30 Uhr: Finale Damen- und Herren-Einzel

 

Quelle: myTischtennis

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