Rekord-Europameister Boll ist in Rio zum fünften Mal bei Olympischen Spielen dabei. 2008 in Peking gewann er mit dem Team Silber, 2012 in London Bronze. Fahnenträgerin in London war Hockey-Spielerin Natascha Keller, 2008 in Peking führte Basketball-Star Dirk Nowitzki das deutsche Team an.
„Falls ich gewählt werden sollte, wäre es natürlich eine große Ehre. Aber die anderen vier sind allesamt auch tolle Sportler und haben es alle verdient. Ich warte einfach ab", sagt der wie immer bescheidene Boll.
„Das erste, was ich heute Morgen gemacht habe, ist für Timo zu voten. Und ich hoffe, dass das die Tischtennis-Fans auch tun“, appellierte Dimitrij Ovtcharov. Und Bundestrainer Jörg Roßkopf kommentierte: „2004 in Athen hat leider Ludger Beerbaum den Vorzug vor mit bekommen, das war keine einfache Situation. Für Timo wäre es eine große Ehre und es wäre eine tolle Sache für den Deutschen Tischtennis-Bund“, sagt der Doppel-Weltmeister von 1989.
Zur Abstimmung des Rio-Fahnenträgers/in
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat zur Wahl des/der Fahnenträgers/in diese fünf Kandidat/innen benannt:
- Timo Boll, Tischtennis, Silber 2008 und Bronze 2012
- Moritz Fürste, Hockey, Olympiasieger 2008 und 2012
- Ingrid Klimke, Reiten Vielseitigkeit, Olympiasiegerin 2008 und 2012
- Lena Schöneborn, Moderner Fünfkampf, Olympiasiegerin 2008
- Kristina Vogel, Radsport Bahn, Olympiasiegerin 2012
Die Wahl ist zweigeteilt. Zum einen wählt die Öffentlichkeit, zum anderen die Athletinnen und Athleten der Olympiamannschaft. Die Stimmen beider Gruppen werden ausgezählt und die Prozentzahlen addiert. Wer die höchste Prozentzahl erreicht, wird zu dem/der Fahnenträger/in ernannt.
Die Kriterien für die Auswahl der fünf Kandidaten waren die wettkampf- und vorbereitungsbedingte Verfügbarkeit am Tag der Eröffnungsfeier (K.o.-Kriterium), die sportlichen, vor allem olympischen Erfolge, die Ausstrahlung auf die jeweilige Sportart und den Sport insgesamt sowie die Prägung der Persönlichkeit als Vorbild insbesondere für Kinder und Jugendliche. Dafür kamen weitaus mehr als fünf Athleten/innen in Betracht. Bei der Auswahl war aber der Vorrang der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung und der festgelegten Trainingspläne das sportfachliche Ausschlusskriterium.
Der DOSB hat sich für diesen neuen Auswahlmodus entschieden, um sowohl die Olympiamannschaft als auch ganz Sportdeutschland an der Entscheidung teilhaben zu lassen. Getreu dem Motto „Wir für Deutschland“ soll eine noch stärkere Identifikation sowohl der Mannschaft als auch der Öffentlichkeit mit dem/der Fahnenträger/in erreicht werden. Wählen können sowohl die Mitglieder der Olympiamannschaft als auch ganz Sportdeutschland, wobei jede Gruppe zu 50 Prozent gewertet wird.
Die Abstimmung läuft bis zum 2. August, am 4. August gibt der DOSB im Deutschen Haus in Rio den Fahnenträger/die Fahnenträgerin bekannt.
Quelle: DTTB / DOSB