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Vierer-Mannschaften – Worum geht es?

Überblick über den Stand der Überlegungen seitens des Verbandes.

Autor:

Bereichsleiter

Liebe Freundinnen und Freunde des Tischtennissports,

in diesen schwierigen von der Pandemie geprägten Zeit, sind Vierer-Mannschaften ein großes Thema, das derzeit stark polarisiert. Wir wollen euch einen Überblick über den Stand der Überlegungen seitens des Verbandes geben und damit zur Versachlichung der Diskussion beitragen.

Der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) und eine Vielzahl der Landesverbände haben es sich zur Aufgabe gemacht, ein einheitliches Spielsystem im Großteil der Spielklassen zu etablieren. Einerseits sollen mit der Vereinheitlichung die Anzahl der Spielsysteme in Tischtennisdeutschland reduziert werden. Andererseits sollen aber auch neue Spieler für den Tischtennissport begeistert werden. Denn häufig lassen sich Quereinsteiger vom zeitlich nicht richtig planbaren derzeitigen Sechser-System abschrecken.

Auf die weiteren Pro und Contra bezüglich Vierer- und Sechser-Mannschaften gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein, denn die gleichen Argumente werden von „beiden Lagern“ gleichermaßen verwendet. Sachlich betrachtet gibt die persönliche Meinung bei dieser Diskussion oft den Ausschlag: Wer gerne in einer Sechser-Mannschaft spielt, will dies auch weiterhin.

Beim letzten HTTV-Workshop, an dem sich Anfang Oktober 2021 die gewählten Mitglieder des HTTV-Vorstands, die Bezirkssportwarte, die Bezirksjugendwarte sowie die Kreiswarte mit der Zukunft des Tischtennissports in Hessen beschäftigten, habe ich die Entwicklung der gemeldeten Herren-Mannschaften präsentiert: Demnach ist die Anzahl der 6er Herren-Mannschaften im HTTV von der Saison 2012/13 bis zur Saison 2021/22 (Bild 1) um 775 Teams zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum wurden 412 Herren-Mannschaften als 3er oder 4er neu gemeldet. Inzwischen ist festzustellen, dass in allen Kreisen in der untersten Spielklasse mit 3er/4er Mannschaften im Braunschweiger- oder Bundessystem gespielt wird (Bild 2). Daraus resultiert auch die Zunahme bei den Meldezahlen dieser Mannschaften.

Wir haben uns beim Workshop, an dem aber leider nicht alle Tischtenniskreise vertreten waren, intensiv mit der Analyse und der zukünftigen Ausrichtung des Mannschaftssports Tischtennis beschäftigt. Daraus resultieren verschiedene Anträge, die der Spielausschuss beim nächsten HTTV-Beirat, der im März geplant ist, einbringen wird. Die entsprechenden gestellten Anträge in Kurzform:

  • Herren-Mannschaften auf Verbandsebene (Hessen- und Verbandsligen) ab der Saison 2023/24 im Bundessystem (4er) zu spielen

  • Dazu korrespondierend erhalten Vereine, die mit mehr als einer Mannschaft auf Verbandsebene spielen, ein Sonderstartrecht für die Saison. Mit der zusätzlich gemeldeten Mannschaft können die Spieler weiterhin auf Verbandsebene spielen. Das betrifft nach derzeitigem Stand drei Vereine in ganz Hessen.

  • Die Bezirksebene soll später auf das Bundessystem umgestellt werden. Im Antrag steht zunächst die Saison 2024/25 als Datum. Der genaue Zeitpunkt wird beim Beirat besprochen.

  • Auch zu diesem Antrag wird ein Sonderstartrecht analog der Verbandsebene ergänzend beantragt. Vereine, die mit zwei oder drei Teams auf Bezirksebene spielen, bekommen einen Startplatz in der Bezirksklasse; Vereine mit vier oder fünf Mannschaften bekommen noch einen zweiten Startplatz in der Bezirksklasse.

  • Um diese neuen Mannschaften einzugliedern, muss in einem dritten Antrag noch die Anzahl der Gruppen in der Bezirksklasse auf zwölf Gruppen angehoben werden.


Die spannende Frage lautet: „Wie sehen die Ligen dann aus?“ Anhand der aktuellen Mannschaften, die in den vier Bezirken gemeldet sind, habe ich eine beispielhafte Klasseneinteilung erstellt. Die eingesetzten Mannschaften dienen der einfachen Veranschaulichung, damit jeder sich die Umstellung praktisch vorstellen kann. Dass die Beispiele nicht vollständig stimmen können, aufgrund Zurückziehungen, neuen anderen Mannschaften zum Zeitpunkt der Umstellung (wenn es den beschlossen werden würde) und anderen Entwicklungen ist selbstverständlich.

Im Zuge der Änderung der Spielklassen, wird die Sollstärke in allen vier Bezirken auf zehn Teams pro Gruppe vereinheitlicht – wie in den oberen Spielklassen. Die Kreise können selbstverständlich weiterhin die Sollstärke für ihre Kreisklassen mit zwölf beschließen. Ebenfalls beschließen können die Kreistage, ob bereits die Kreisliga im Bundessystem spielt, wenn die unteren Kreisklassen bereits danach spielen. Auch dies ist ein Antrag zur HTTV-Beiratstagung im März.

Ich wünsche mir, dass die Kreisvorstände die kommenden Wochen nutzen, um mit ihren Vereinen die Anträge zu besprechen. Nur so schaffen wir es, ein breites Meinungsbild einzuholen. Dieses sollen die Kreisvertreterinnen und -vertreter beim Workshop und Beirat einbringen. Außerdem hoffe ich, dass die teils sehr emotional und teils polemisch geführte Diskussion über dieses für die Zukunft des Mannschaftssports so wichtige Thema versachlicht wird.

Hier finden Sie einige Statistiken und Auswertungen.

Mit sportlichen Grüßen 

Thomas Diehl
Ressortleiter Mannschaftssport

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