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Boll, Mittelham und Kaufmann sind die „Spieler des Jahres“ des Jahres 2021

Deutschlands Tischtennis-Fans haben zum insgesamt 17. Mal Timo Boll zum „Spieler des Jahres“ gewählt. Der WM-Dritte von Houston, Olympia-Team-Silbermedaillengewinner und Einzel-Europameister ließ den zweifachen Medaillengewinner von Tokio, Dimitrij Ovtcharov, und Paralympicssieger Valentin Baus hinter sich.

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Bereichsleiter

Timo Boll, Nina Mittelham und Annett Kaufmann dürfen sich über die erneute Auszeichnung freuen. (©ITTF/WTT)

Bei den Damen steht erneut Nina Mittelham ganz oben in der Gunst der Fans. Der Nachwuchspreis für die beste Leistung im Jahr 2021 geht erneut an die 15-jährige Annett Kaufmann, der diese Ehre zum dritten Mal in Folge zuteilwird. Die Wahl zum „Spieler des Jahres“ ist eine Aktion des Deutschen Tischtennis-Bundes, der Firma JOOLA und myTischtennis.de.

Boll: Schmerzverzerrt zu WM-Bronze in Houston

Nachdem pandemiebedingt viele Top-Events 2020 ins Wasser gefallen waren, war der Turnierkalender 2021 umso voller. Timo Boll schrieb bundesweit Schlagzeilen, als er im November bei der Individual-WM in den USA trotz einer Bauchmuskelzerrung hauchdünn seine erste Finalteilnahme bei einer Individual-WM verpasste und sich am Ende mit seiner zweiten WM-Bronzemedaille im Einzel belohnte. „2021 war für mich eines der erfolgreichsten Jahre meiner Karriere“, sagt der 40-jährige Einzel-Europameister von Warschau. 

„Mit Borussia haben wir alle möglichen Titel eingesammelt, die olympische Medaille glänzt besonders schön“, so Boll, der die Wahl mit 37 Prozent der Stimmen zum insgesamt 17. Mal gewonnen hat und damit auch Dimitrij Ovtcharov (23,4 %) trotz seiner olympischen Einzelmedaille und Paralympicssieger Valentin Baus (21,5 %) in den Schatten stellte. „Natürlich bin ich glücklich und dankbar für den tollen Fan-Zuspruch. Dima und Valentin hätten den Sieg aufgrund ihrer Erfolge sicherlich ebenfalls verdient.“ Voller Vorfreude blickt der Weltranglistenachte nun auf die kommenden Monate. „Ich bin gespannt, was 2022 bringt, arbeite hart und bin sicher, dass ich, wenn Gesundheit und Fitness mitspielen, weiterhin einiges leisten kann.“

Nina Mittelham zum zweiten Mal in der Damen-Kategorie vorne

Zum zweiten Mal überhaupt und zum zweiten Mal in Folge schaffte es Nina Mittelham in der Damen-Kategorie auf Platz eins. Die Mixed-Europameisterin und deutsche Einzel-Meisterin hat nach ihrem Status als Ergänzungsspielerin in Tokio nicht unbedingt mit der erneuten Auszeichnung gerechnet. „So ist es natürlich umso schöner. Es freut mich, wenn meine Leistungen wahrgenommen werden“, bedankt sich die 25-Jährige. In diesem Jahr möchte die Wahl-Berlinerin die Top 20 in der Weltrangliste angreifen; aktuell fehlen ihr dazu noch fünf Plätze. Mit ihrem Bundesliga-Klub ttc berlin eastside soll zudem der Champions-League-Sieg wiederholt werden.

Am Donnerstag macht sich Mittelham erst einmal auf den Weg ins Schweizer Montreux. Die Team-Europameisterin reist als Titelverteidigerin zum prestigeträchtigen Europe Top 16. „Es wird kälter als in Griechenland und sicher nicht einfach. Zumal ich nicht genau weiß, wo ich stehe. Aber das war beim letzten Mal auch so und ist vielleicht ein gutes Zeichen.“ Mittelham landete im Ranking mit 60 Prozent der Stimmen weit vor Einzel- und Doppel-Europameisterin Petrissa Solja (26,3 %) und Olympia-Viertelfinalistin Han Ying (7,4 %), die in Tokio im Mannschaftswettbewerb Platz vier erreichten.

Mit großem Vorsprung: Annett Kaufmann macht den Hattrick perfekt

In der Kategorie „Nachwuchsspieler/in“ fiel das Ergebnis noch deutlicher aus. Über 70 Prozent der Teilnehmenden voteten für den Jugend-Shootingstar Annett Kaufmann. Das sind fast viermal so viele Stimmen wie die, die für Kay Stumper (17,3 %) und Mia Griesel (12 %) abgegeben wurden. Kaufmann, die im Dezember auch bei der Sportler-des-Jahres-Wahl deutschlandweit und sportartenübergreifend mit dem Preis für den „Newcomer des Jahres“, gewann die Abstimmung damit zum dritten Mal hintereinander. „Das Triple zu schaffen ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich bin sehr dankbar für den Support von so vielen Leuten“, freut sich das 15-jährige Ausnahmetalent. Neben dem Gold-Coup bei der U21-EM in Belgien feierte Kaufmann den Team-Europameistertitel mit der deutschen Damen-Nationalmannschaft in Rumänien sowie dreimal Gold bei den Jugend-Euros in der Alterklasse Jugend 15. 

Das DTTB-Nachwuchsass machte damit den nächsten großen Schritt in ihrer aufsteigenden Entwicklung. „Ich konnte es erst nicht glauben, weil so vieles aufeinander kam. Die Umstellung vom U15- zum Damen-Tischtennis war sehr groß“, so die Böblingerin, die mit ihrem Klub – aktuell Tabellenletzter in der Damen-Bundesliga – noch um den Klassenerhalt kämpft. Für 2022 hat sich die Linkshänderin noch keine großen Ziele gesetzt. „Ich möchte geduldig weiterarbeiten, immer ich selbst bleiben und überall mein Bestes geben.“

Mit Boll, Mittelham und Kaufmann kletterten damit dieselben deutschen Profis aufs Treppchen wie im Februar 2021, als die Spieler des Jahres 2020 präsentiert wurden. 


Das Abstimmungsergebnis im Überblick

„Spieler des Jahres“
1. Timo Boll: 37,4 %
2. Dimitrij Ovtcharov: 23,4 %
3. Valentin Baus: 21,5 %
4. Patrick Franziska: 8 %
5. Dang Qiu: 6,2 %
6. Benedikt Duda: 3,5 %

„Spielerin des Jahres“
1. Nina Mittelham: 60,7 %
2. Petrissa Solja: 26,3 %
3. Han Ying: 7,4 %
4. Shan Xiaona: 5,6 %

„Nachwuchsspieler/in des Jahres“
1. Annett Kaufmann: 70,7 %
2. Kay Stumper: 17,3 %
3. Mia Griesel: 12 %

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