Auch hier klappte organisatorisch alles wie am Schnürchen. Die Gesamtleitung lag in Händen des Ressortleiters Jugend des Hessischen Tischtennisverbandes, Reiner Richardt-Stock, der die Abläufe in gewohnter Manier souverän managte. Ihm zur Seite stand Felix Reehe, Sportlicher Leiter des gastgebenden TV 1868 Bad Orb, der mit seinem Team ebenfalls alles bestens im Griff hatte. Auch hier war mit Markus Michalek ein überaus erfahrener Oberschiedsrichter im Einsatz, der aber kaum einmal vermittelnd eingreifen musste. Zwar entwickelten sich auch in der Spessart-Kurstadt zahlreiche spannende Duelle, die mit viel Herzblut ausgetragen wurden, jedoch blieb es stets fair, wenn auch manche Eltern auf der Tribüne die innere Anspannung bei den Einsätzen ihrer Kids kaum verbergen konnten.
Die sommerliche Hitze, in der wohltemperierten Großturnhalle der Kreisrealschule weit weniger spürbar als draußen auf den Parkplätzen, wo so mancher Proviant im Auto-Kofferraum vor sich hin schmolz, tat dem guten bis sehr guten sportlichen Niveau des Turniers keinen Abbruch.
30 Jungen und 25 Mädchen der jüngsten HTTV-Kategorie waren mit Eltern und Betreuern nach Bad Orb gereist, um sich so weit wie möglich nach oben zu spielen. Zunächst waren die jeweils fünf Vorrundengruppen zu durchlaufen. Die besten Zwei jeder Gruppe zogen unter Mitnahme des Spiels gegen ihren ebenfalls erfolgreichen Konkurrenten in die Endrunde ein. Mit den meisten TTR-Punkten waren die Lokalmatadorin Evie Lok-Si Wong vom TV Bad Orb bei den Mädchen sowie bei den Jungen Joel Rohaly und Jonathan Kilian (beide 1. TTC Darmstadt), die vor dem Turnier punktgleich an der Spitze des hessischen Klassements gestanden hatten, an den Start gegangen.
Bei den Mädchen wurde es zu einer ganz engen Angelegenheit. Am Ende hatte aber nicht Evie Lok-Si Wong mit ihren 1.112 QTTR-Punkten die Nase vorn, sondern Pia Kaltenschnee vom TV 1889 Gedern, mit 1.037 Punkten als zweitbeste Hessin notiert. Kaltenschnee verlor zwar das packende Endrunden-Duell mit Wong in vier Sätzen, brachte aber das Kunststück fertig, ihre sämtlichen übrigen Matches, elf in Gruppe und Endrunde zusammen, jeweils ohne Satzverlust zu gewinnen – elfmal 3:0, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, mehr Konstanz ist kaum möglich. Und die wurde belohnt: Am Ende standen nämlich Pia Kaltenschnee und Evie Lok-Si Long mit jeweils 8:1 an der Spitze des Endrunden-Tableaus, doch 25:3 Sätze gaben den Ausschlag zu Gunsten der an Position zwei gesetzten Kaltenschnee – Wong kam „nur“ auf 24:7. Die Plätze drei bis fünf gingen an Hannah Schlauch (TTC 1962 Lieblos, 7:2), Synnove Ehrt (TSV 1907 Allendorf/Lumda, 6:3) und Leonie Schäfer (TV 1889 Gedern, 5:4). Alles Spielerinnen mit deutlich über 900 QTTR-Punkten, Schlauch sogar mit 1.005 Punkten gelistet.
Bei den Jungen ging es nicht ganz so spannend zu. Joel Rohaly und der topgesetzte Jonathan Kilian gewannen beide ihre Gruppen souverän, doch in der Endrunde dominierte mit Rohaly der mit Abstand konstanteste Spieler des Turniers. Nur gegen seinen Darmstädter Klubkollegen Kilian musste er eine 2:3-Niederlage quittieren, ansonsten blieb seine Weste blütenweiß. Mit 8:1 gewann er das Turnier letztlich ungefährdet, während es auf den Plätzen zwei bis fünf recht eng zuging. Alle standen am Ende mit je sechs Siegen und drei Niederlagen da, sodass die Sätze entscheiden mussten. Niklas Wasse von der Frankfurter Eintracht schnitt da am besten ab und lief als Zweiter noch vor Jonathan Kilian ins Ziel ein. Korel Mai (SKG Rodgau 1888) wurde Vierter und für Batuhan Bülbül (GSV Eintracht Baunatal) blieb nur der etwas undankbare fünfte Platz.
„Das Turnier war sportlich ein voller Erfolg“, freute sich Felix Reehe. „Trotz der Wärme am Wochenende lieferten sich die Kids starke Duelle und blieben zu jedem Zeitpunkt fair, sodass die gelbe Karte des Schiedsrichter in der Tasche bleiben durfte. Wir bedanken uns herzlich bei dem Turnierleiter Reiner Richardt-Stock sowie dem Oberschiedrichter Markus Michalek und seinem Team. Die beiden haben für einen reibungslosen Ablauf gesorgt, sodass die Teilnehmer sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren und Bestleistungen bringen konnten.“ Der einzige kleine Wermutstropfen war, dass – rechnet man einmal die Aktiven vom TV Bad Orb ab – nur sehr wenige Besucher den Weg in die Halle fanden: „Zuschauer kamen leider fast keine. Es waren fast nur Betreuer und Eltern der Spieler da.“ Dennoch war in der Großturnhalle eine Menge los. „Es waren somit bestimmt 150 bis 200 Menschen in der Halle“, schätzte Reehe.
Alle Ergebnisse sind unter https://www.httv.de/turniere/ergebnisse-mktt/ nachzulesen.
