Lediglich vier Fortbildungstage, um eine abgelaufene C-Lizenz zu reaktivieren - dieses niedrigschwellige Angebot des HTTV nahmen die 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des C- Lizenz - Reaktivierungskurses sehr gerne an. So traf die bunt gemischte und aus ganz Hessen angereiste Gruppe sich an zwei Wochenenden Anfang September und Mitte Oktober in der Tischtennis- Halle in Bruchköbel.
In der Vorstellungsrunde zeigte sich die enorme Bandbreite der Teilnehmenden. Manche Erstlizenzen wurden schon in den 70-er Jahren ausgestellt, andere waren erst vor kurzem abgelaufen. Umso schöner, dass die Teilnehmenden ausnahmslos dem Tischtennissport tief verbunden sind – als aktiv Spielende, Betreuende, Trainerinnen und Trainer im Anfänger- und Fortgeschrittenen-bereich oder Funktionäre. Es ergaben sich schnell gemeinsame Themen, engagierte Fachgespräche oder angeregte Diskussionen, sowohl in den Unterrichtsphasen als auch in den Pausen oder beim praktischen Erproben an den Tischen.
Das Trainerteam, bestehend aus Maurice Lorenz, Thomas Marschall und Markus Reiter, hatte im Vorfeld ein Programm zusammengestellt, das die wichtigsten Inhalte der C- Lizenz- Ausbildung komprimiert in der zur Verfügung stehenden Zeit abdecken konnte. So folgte Thema auf Thema. Am ersten Wochenende ging es um Schlagtechniken, Beinarbeit, koordinative Fähigkeiten, Balleimertraining, Trainingsplanung und Coaching. In unterschiedlichen Zusammensetzungen – mal als Gruppen- und Partnerarbeit, in Plenumsrunden oder praktisch an den Tischtennistischen – gab es jede Menge Input theoretischer und praktischer Art. Was die Kleingruppen erarbeiteten, musste der kritischen Überprüfung des Trainerteams standhalten.
Das zweite Wochenende startete mit den Stressfaktoren unserer Sportart und dem Thema Aufschläge. Die methodische Reihe zum Erlernen eines Unterschnitt-Aufschlages führte allen vor Augen, wie kleinschrittig Lernprozesse aufgebaut sein sollten. Regelkunde und Coaching wurden ebenso thematisiert wie der große Bereich des Anfängertrainings. Viele der Teilnehmenden engagieren sich hier, leiten schulische Arbeitsgemeinschaften oder sind als Vereinsfunktionäre auf Nachwuchssuche. Markus Reiter konnte viele Beispiele aus seiner praktischen Arbeit einbringen und stellte die Mini- Meisterschaften als Einstiegsmodell in den Tischtennissport vor.
Auch ohne direkt Schläger und Ball koordinieren zu müssen, sind zahlreiche tischtennisrelevante Übungen möglich. Die praktischen Anfängerübungen sorgten für viel Spaß bei den Teilnehmenden und setzten kreative Weiterentwicklungen in Gang.
Zum Abschluss der vier Tage bot sich die Möglichkeit, für eine Sportlergruppe eine Trainingseinheit zu gestalten. Toll, dass so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Bruchköbel und Umgebung bereit waren, sich auf dieses besondere Training einzulassen. In fünf Gruppen wurden ausgewählte Techniken trainiert.
Bei der Abschlussbesprechung bekräftigten die Teilnehmenden, dass der HTTV mit dem Reaktivierungskurs ein sehr gutes Angebot geschaffen hat, um eine abgelaufene Lizenz aufzufrischen, ohne erneut die gesamte Ausbildung durchlaufen zu müssen. Ebenso deutlich war der Wunsch vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer, noch stärker von den Erfahrungen der Trainer zu partizipieren und die Praxisanteile der Fortbildung zu erhöhen.
Trotzdem – die Motivation, das Erlernte im Vereinstraining vor Ort auszuprobieren und weiterhin Menschen für Tischtennis zu begeistern, haben alle Teilnehmenden mit auf die Heimfahrt genommen.
Text: Antje Beyer / Bild: Jörg Leder
Das Angebot eines Reaktivierungskurses für abgelaufene Lizenz ist auch für 2024 wieder geplant. Mit der Veröffentlichung der Termine für die Lehrveranstaltungen im kommenden Jahr sind dann auch die Infos dazu auf httv.de zu finden.
